CSA-, Dekon- und PSNV-Lehrgang in Wertingen und Gottmannshofen
Das Dekon-Konzept soll landkreisweit für einheitliche Standards bei Gefahrguteinsätzen sorgen. Im aktuellen Lehrgang stand "die große Garnitur" im Vordergrund. Der Einsatz der Schutzanzüge erfordert gute Organisation und geschultes Personal, ebenso wie die fachgerechte Dekontamination. Lehrgangsleiter Rudi Eser (1. Kdt. der FF Wertingen) konnte durch seine langjährige Erfahrung im breiten Spektrum des Feuerwehrdienstes viel Praxiswissen an die Lehrgangsteilnehmer weitergeben. Der Fachberater Ausbildung im KFV, Josef Kesselbauer sowie der Kreisbrandmeister Ausbildung, Thomas Leicher machten sich vor Ort ein Bild vom Lehrgang. Dieser begann am Freitagabend mit einem Theorieteil, um den Samstag ganz der Praxis widmen zu können. An verschiedenen Stationen wurde der Aufbau und die Durchführung der Dekon aufgezeigt, der Umgang mit dem CSA wurde in verschiednen Formen geübt (allein hat man keine Chance - Gemeinschaftsarbeit ist das A und O). Nachmittags wurde dann ein komplettes Einsatzszenario durchgespielt.
Am Samstag fand zudem im Gottmannshofer Feuerwehrhaus eine Schulung für Feuerwehreinsatzkräfte statt, die sich als PSNV-Ersthelfer in ihrer Feuerwehr weiterbilden. Hierbei geht es darum, wie Menschen nach Verkehrsunfällen, Bränden und weitere andere Unfälle betreut werden können.
Da die Feuerwehr oftmals über eine Vielzahl von Einsatzkräften verfügt, können die Feuerwehrler die Betreuung von potenziell belasteten Personen im Akutfall übernehmen. Wichtig ist dabei, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr als Bindeglied zur Krisenintervention (KID) oder der Notfallseelsorge agieren. Die Aufgabe ist es, Menschen mit Belastungsreaktionen zu erkennen, ihnen Hilfe zukommen zu lassen und die Einsatzkräfte von KID und Notfallseelsorge zu alarmieren.
In diesem eintägigen Lehrgang konnten sich die Einsatzkräfte, unter der Leitung von Bastian Beck, der als Fachberater für den Bereich der Psycho-Soziale-Notfall-Versorgung für Einsatzkräfte, kurz PSNV-E, zur Verfügung steht, weiterbilden. In dieser Fortbildung kam es viel auf die Bereiche der Kommunikation, den möglichen Umgang mit Betroffenen und die weiteren Möglichkeiten und Hilfsmittel an, wie Menschen in diesen Situationen begegnet werden kann.
Ein weiterer Punkt dieses Tages war, die eigenen Grenzen kennen und einschätzen zu lernen. Zentraler Punkt der Veranstaltung war der Begriff „DA_SEIN“, der den Einsatzkräften ein Hilfsmittel darstellt, wie mit Menschen in Ausnahmesituationen umgegangen werden kann. Das positive Feedback und das große Engagement der Teilnehmer zeigte, wie hoch der Bedarf ist, diesen Bereich im Ernstfall abzudecken.
Auch hier war der Fachberater Ausbildung vor Ort, um den Stellenwert des Themas im KFV zu unterstreichen.