Hohlstrahlrohr-Training in Wertingen

25.06.2024
Feuerwehr
Das Hohlstrahlrohr ist sicher eines der wichtigsten Werkzeuge im Feuerwehrdienst. Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau kennt es, haben es immer wieder in der Hand. Aber dennoch gibt es einiges darüber zu wissen und dazuzulernen. Am Standort der Freiwilligen Feuerwehr Wertingen wurde nun die erste "Zusatzausbildung Hohlstrahlrohr" abgehalten.

Parallel dazu hatte ein Team um Josef Kesselbauer (Fachberater Ausbildung im KFV) die neue Ausrüstung zur virtuellen Strahlrohrausbildung vorgestellt. Die Staatlichen Feuerwehrschulen Bayerns haben jeden Landkreis mit einer solchen Übungsanlage ausgestattet - in der Fahrzeughalle der Wertinger Feuerwehr konnte man mit einer VR-Brille (Virtual Reality) und einem entsprechend vernetzten Hohlstrahlrohr des Herstellers AWG verschiedene Übungen durchführen. Definitiv ein Blick in die zukünftige Ausbildung und durch die Auswertungsmöglichkeiten ein sehr gutes Instrument für nachprüfbare Lern-Ergebnisse. Auch die Reporterin der Donau-Zeitung/Wertinger Zeitung Marion Buk-Kluger hatte Gelegenheit, den virtuellen Raum zu erkunden und einmal ein Hohlstrahlrohr zu bedienen.

Die zwölf Lehrgangsteilnehmer indes beschäftigten sich ganz analog aber intensiv mit dem Hohlstrahlrohr. Ausbilder Rudi Eser ist nicht nur langjähriger Feuerwehrmann, sondern auch seit vielen Jahren beruflich mit wasserführenden Armaturen vertraut – also ein profunder Kenner der Materie. Er gab einen Überblick über die verschiedenen Bauweisen und deren Einfluss auf die Funktion und das Sprühbild. Die Auswirkungen der Durchflussmenge auf Wasserdampfentstehung im Innenangriff sowie die Wurfweite wurden besprochen, die Nutzung des Wasserstrahls zur Belüftung usw. Doch Feuerwehr ist nie nur bloße Theorie!

Daher ging es hinaus auf den Hof, wo beispielsweise die Abhängigkeiten von Durchflussmenge und Strahleinstellung auf die Reichweite real ausprobiert werden konnten. Auch verschiedene Hohlstrahlrohre und deren Unterschiede wurden im Wortsinne greifbar. Der "Hands on"-Teil der Ausbildung sorgte bei den Teilnehmern für zusätzliches Verständnis in der Handhabung. 

Auch der abschließende Durchgang des KFV-Hauses brachte nachhaltige Eindrücke: Das Haus ist eine mit Leitkegeln abgesteckte Fläche. Die Teilnehmer symbolisieren Türen, den Flur, Möbelstücke und das Feuer. Somit erleben sie fast hautnah (die persönliche Schutzausrüstung hielt dem nämlich Wasser stand), wie man mit dem Hohlstrahlrohr das Löschmittel gezielt, dosiert und effektiv einsetzt. Definitiv ein Lehrgangsabschluss, der in Erinnerung bleibt – und den sommerlichen Temperaturen angemessen war.